Grußformeln: Freundliche, viele oder liebe Grüße?

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Grußformeln: Freundliche, viele oder liebe Grüße?

Mit freundlichen Grüßen, liebe Grüße oder doch herzliche Grüße? Möglichkeiten hast du bei deiner Grußformel viele. Wie du dich von deinen geschäftlichen Kontakten in einer E-Mail oder Briefen verabschiedest, beeinflusst, wie andere dich wahrnehmen. Deshalb lohnt es sich, sich über eine gelungene Signatur Gedanken zu machen. In diesem Beitrag erfährst du, was du beim Thema Grußformel beachten solltest und wie du eine Variante findest, die zu dir passt.

Inhaltsübersicht:

Kreativ und unkonventionell – oder doch lieber eine Standard-Grußformel?

Vielleicht hast du es selbst schon erlebt: Manche Geschäftskontakte haben eine ungewöhnliche Grußformel. Oder sie klingt, aus welchen Gründen auch immer, so umständlich oder gekünstelt, dass sie allein schon deshalb in Erinnerung bleibt. Genau das kann eine Grußformel: dafür sorgen, dass du unter den anderen Kontakten deines Ansprechpartners herausstichst. Aber etwas Gutes ist das nur, wenn du damit auch positive Assoziationen weckst.

Die Grußformeln der meisten Menschen bewegen sich in einem überschaubaren Bereich. Sie reichen von „lieben Grüßen“ über die „freundlichen Grüße“ bis zu den „besten Grüßen“. Häufig anzutreffen sind auch „mit freundlichen Grüßen“, „herzliche Grüße“ oder der schlichte „Gruß“. Mitunter finden sich am Ende einer E-Mail auch Abkürzungen wie „VG“, „LG“ oder „MfG”.

Andere gestalten ihre Grußformel etwas persönlicher. Das geht zum Beispiel, in dem der eigene Standort oder der des Ansprechpartners erwähnt wird. Beliebt sind Grußformeln wie diese: „Sonnige Grüße aus München“ oder „viele Grüße nach München“. Auch andere Wünsche können in diesem Zusammenhang ausgedrückt werden. Zum Wochenende hin ergänzen viele ihre Nachrichten um den Zusatz „Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende“. Analog dazu bietet sich auch der Start in die Woche für entsprechende Wünsche an.

Bei der Wahl deiner Grußformel kannst du kreativ werden – oder lieber mit einer etwas neutraleren Formulierung auf Nummer sicher gehen. Denn eine Grußformel sagt etwas über dich aus. Wenn du dich als Marke stärken möchtest, solltest du dir deshalb Gedanken über die Außenwirkung machen, bevor du bei der Grußformel eine Wahl triffst.

Die unterschiedliche Wirkung von Grußformeln

Eine Grußformel besteht nur aus einigen wenigen Worten. Und dennoch ist es damit möglich, der Nachricht noch einen persönlichen Abschluss zu geben und ein Signal an den Adressaten des Schreibens zu senden. Jede Grußformel hat eine andere Wirkung.

Neutral und eher nüchtern wirken zum Beispiel die häufigen Formulierungen „mit freundlichen Grüßen“ oder „freundliche Grüße“. Sie werden meist für formalere Mails, aber auch standardmäßig für Briefe eingesetzt. Solche Grußformeln drücken eine gewisse Distanz, aber auch Respekt aus. Damit eignen sie sich grundsätzlich zur Verwendung im geschäftlichen Rahmen.

Wo die Nachrichten etwas informeller sind, kommen auch „viele Grüße“ oder „liebe Grüße“ zum Einsatz. „Viele Grüße“ hat wie die „freundlichen Grüße“ auch einen etwas distanzierteren, neutraleren Ton. „Liebe Grüße“ hingegen vermittelt eine gewisse Nähe oder Sympathie. Noch wertschätzender und freundlicher wird es mit den „herzlichen Grüßen“. Solche Grußformeln mögen nicht immer ganz aufrichtig sein, haben aber dennoch meist eine positive Wirkung auf deinen Ansprechpartner und können somit zu einer guten Geschäftsbeziehung beitragen.

Andere Grußformeln wirken weniger freundlich. Dazu zählt das schlichte „Grüße“ (oder „Gruß“) – es fällt auf, dass hier kein Adjektiv wie „liebe“, „schöne“ oder „freundliche“ hinzugefügt wurde. Wer nur „Gruß“ schreibt, signalisiert nicht nur, dass er kurz angebunden ist, sondern auch, dass er dem Adressaten gegenüber möglicherweise nicht ganz so wohlwollend eingestellt ist.

Einen nicht ganz so professionellen Eindruck hinterlassen Abkürzungen als Grußformel: „VG“, „LG“ oder „MfG”. Gerade unter jüngeren Menschen sind solche Abkürzungen ohnehin nicht mehr gebräuchlich, weshalb eine solche Variante leicht etwas altmodisch wirkt.

Du siehst: Die Grußformel ist mehr als nur ein paar bedeutungslose Worte. Gerade, wenn du selbständig tätig bist und ein bestimmtes Bild von deiner Person vermitteln möchtest, solltest du dir deshalb gut überlegen, welche Grußformel am besten zu dir passt und dir wirklich nützt.

Die Bedeutung der Grußformel für geschäftliche Kontakte

Nicht nur in der Freizeit, sondern auch im geschäftlichen Umfeld wird immer häufiger primär über E-Mails und nicht mehr so sehr über Anrufe kommuniziert. Das bietet Chancen, aber auch Risiken. Denn wie dein Ton empfunden wird, hängt immer auch von der Wahrnehmung deines Gesprächspartners ab und ist häufig eine Frage der Interpretation. Das gilt auch für die Grußformel. „Liebe Grüße“ werden meist als wohlwollend und freundlich empfunden. Ein „Gruß“ kann hingegen barsch und ungehalten wirken.

Viele Menschen machen sich bei der Wahl einer Grußformel kaum oder gar keine Gedanken. Das, was dein Gesprächspartner als besonders nett oder im Gegenteil als unhöflich empfindet, muss von dir gar nicht so gemeint sein. Weil solche feinen Details jedoch darüber entscheiden, wie eure Beziehung verläuft, sind sie dennoch wichtig. Außerdem beeinflusst deine Grußformel deine Außenwirkung. Sie sagt etwas über dich aus und ist damit eine Botschaft an deinen Rezipienten.

Mit der Grußformel hast du die Wahl: Wie möchtest du dich darstellen? Möchtest du den professionellen Eindruck unterstreichen, den andere – hoffentlich – von dir haben? Oder möchtest du vielmehr zeigen, dass du locker und nahbar bist? Förmlich oder seriös, aufmerksam oder freundschaftlich: das entscheidest du. Wichtig ist, dass du dich für eine Variante entscheidest, die wirklich zu dir passt – und die mit dem Image harmoniert, das du geschäftlichen Kontakten vermitteln möchtest.

Welche Grußformel eignet sich?

Die Wahl einer geeigneten Grußformel hängt einerseits von deinen persönlichen Vorlieben ab. Was möchtest du mit deiner Grußformel ausdrücken – und was entspricht dir? Andererseits solltest du dabei auch den Bereich, in dem du tätig bist, im Hinterkopf haben. In konservativen Branchen gelten andere Empfehlungen als in kreativen Bereichen, wo die Kommunikation oft informeller ist.

Ein guter Anhaltspunkt für eine geeignete Grußformel sind die Gepflogenheiten deiner Geschäftskontakte. Orientiere dich daran, was üblich ist. Damit schließt du aus, dass du eine unpassende, zu informelle oder zu formelle Variante wählst.

Es kommt auch auf dein Verhältnis zu deinem Gesprächspartner an. Wenn ihr euch schon länger kennt oder ihr euch sympathisch seid, sind andere Grüße angebracht als bei einem flüchtigen Kontakt – oder dem Kontakt mit einer besonders hochrangigen Person. In letzterem Fall bist du mit einem höflichen Gruß auf der sicheren Seite, während zum Beispiel „liebe Grüße“ oder „MfG” leicht deplatziert und unangebracht wirken können.

Wenn du dich für eine Variante entschieden hast, ist es sinnvoll, diese auch beizubehalten. Das sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Übrigens: Hinter einer Grußformel steht kein Satzzeichen – und damit auch kein Komma.

Im Zweifel: Keine falsche Scheu vor Standard-Grußformeln

Mit einer kreativen und ausgefallenen Grußformel bleibst du natürlich in Erinnerung. Sie kann dein Image stärken. Und es spricht grundsätzlich auch nichts gegen eine ungewöhnliche Formulierung. Das heißt jedoch andererseits nicht, dass Standard-Formulierungen nicht auch geeignet wären.

Wenn du dich für „freundliche Grüße“, „viele Grüße“ oder „beste Grüße“ entscheidest, liegst du damit fast nie falsch. Solche Formulierungen sind in vielen Situationen angemessen und drücken ein Mindestmaß an Respekt aus. Im Zweifel können sie sogar besser geeignet sein als eine vermeintlich clevere ungewöhnliche Grußformel.

Mit der Verwendung einer Standard-Grußformel schließt du aus, dass deine Nachricht bei ihrem Empfänger für Stirnrunzeln oder gar Verärgerung sorgt. Somit kann es besser sein, eine neutrale Formulierung zu wählen, als eine Formulierung, die einzig den Zweck verfolgt, dich von anderen abzuheben – und die dann künstlich und gewollt wirkt.