Arbeitnehmer haben mit XING Probleme

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Deutsche Arbeitnehmer und auch Selbständige haben mit XING, dem Business Netzwerk aus dem Hause Burda, immer mehr Probleme.

Denn das dauernd anwesend sein auf XING wirft nicht gerade das schönste Bild auf den Arbeitnehmer, wie wir in Gesprächen mit Vorständen und Geschäftsführern aktuell herausgefunden haben.

Und es gibt schon einige Unternehmen, denen XING bzw. die Nutzung von XING aus diversen Gründen ein Dorn im Auge ist.

Zu Recht? Das wollen wir in diesem XING-Beitrag kurz erläutern.

Denn Social Media kann – muss nicht – aber kann zu einem enormen Zeitfresser werden. Und dies belastet vor allem den Arbeitgeber, denn bei zu häufiger Nutzung von Social Networks ala Xing, Facebook und Co. sind die Arbeitnehmer tendenziell weniger produktiv.

Gut, manche würden behaupten Sie wären mit Social Media produktiver – eine Behauptung, die zu validieren wäre. :-)
Aktuell sind auf alle Fälle jede Menge Firmen dabei eine Social Media Richtlinie zu erstellen, die den Umgang mit dem Internet und den Communities für Arbeitnehmer regelt.

Warum?
Das erklären wir mit ein paar ansehnlichen Bespielen weiter unten!

Laut den AGOF internet facts 2010-I schlägt XING zum 24.06.2010 mit 3,89 Millionen Unique User pro Monat zu Buche.

Vor allem beim „business reach“ – der Reichweite in der Zielgruppe der „Business Professionals“ – in dieser Kategorie der Berufstätigen & Akademiker mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 3.500 € hat XING laut der Studie 1,79 Millionen Nutzer. D.h. hier sind 1,79 Millionen User dauerhaft gefangen auf XING und verbringen hier einen großen Teil Ihrer Arbeitszeit auf diesem Netzwerk.

Was macht XING zum Problem? Arbeitgeber vs. Arbeitnehmer

Unabhängig von den XING Problemen, die wir hier beschrieben hatten könnten sich Arbeitgeber an folgendem stören:

Abwandern von Fachkräften:

* XING wird während der Arbeitszeit zur aktiven bzw. passiven Jobsuche verwendet. Aussage XING CEO von heute dem 09.09.2010 zu Ihrem Angebot zur Personalsuche: `Damit erreichen wir auch Fachkräfte, die möglicherweise nur latent an einer neuen Stelle interessiert sind.‘ Auf gut Deutsch: Ihr Mitbewerber kann mich solchen Möglichkeiten noch einfacher Ihre Fachkräfte abwerben, und das kann ja nicht Sinn der Sache sein.
Gefahr durch Personalermitgliedschaft. Ihre besten Mitarbeiter werden von Headhuntern tagtäglich mit tollen Job Angeboten via Xing versorgt und werden evtl. schwach. >> Sie wechseln das Unternehmen und Sie verlieren Know – How.

* XING wird dauerhaft am Arbeitsplatz genutzt und mindert die Bandbreite ihres Arbeitsplatzrechners. Hierdurch entstehen Kosten. Viele Mitarbeiter kommunizieren vielfach über Xing als über Ihre E-Mail Systeme. Diese sind nicht zu überprüfen, ebenso wenig wie Inhalte die via XING Ihr Unternehmen verlassen.

* Zeit und Kostenfaktor – je nach Nutzung. Wird es in der Arbeits-Pause verwendet, wird es wohl weniger ein Problem darstellen.

Compliance Issues:

* XING wird von Arbeitnehmern genutzt, um mit Wettbewerbern Kontakt aufzunehmen, für Jobs, Deals etc.. dh. hier sind dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. – Industriespionage, Weitergabe vertraulicher Daten über XING. Emails, die ein Mitarbeiter aus Ihrem Firmennetzwerk versendet sind nachvollziehbar, XING Messages leider nicht.

* XING wird als CRM Tool (Kundenbeziehungsmanagement) verwendet und Sie als Mitarbeiter speichern Daten & Kontaktdaten, die an sich der Firma gehören in Ihrem privaten XING Account. Dh. damit entwenden Sie als Arbeitnehmer Eigentum Ihres Unternehmens anstatt das interne CRM System zu befüllen.
Vertrauliche Kontaktdaten Ihrer Kunden und der potentielle Kunden wandern damit in die Privatsphäre des einzelnen Vertriebsmitarbeiters. Dies ist sicherlich von den Unternehmen so nicht gewollt. Das wäre, wie wenn Sie Kundendaten per Excel aus Ihrem Unternehmen stehlen. Absolut abmahnfähig und Grund für eine Kündigung.

Das sind schonmal einige Gründe, die wir in Gesprächen in den letzten Wochen herausgefunden haben, denn aktuell wird in vielen Personalabteilungen und Compliance Abteilungen genau über diese Thematik diskutiert.

XING Nutzung oder nicht? Wie sollen Unternehmen Social Media im Unternehmen gestatten bzw. gestalten. Und macht eine Social Media Richtlinie Sinn?

Wir sind mal gespannt, wie die Unternehmen das in Zukunft „handelbar“ gestalten wollen. Ebenso wie die Nutzung von facebook und Co.. Denn es gibt immer zwei Seiten einer Medallie!