Reisebereitschaft in der Bewerbung signalisieren: Formulierungen & Muster

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Reisebereitschaft in der Bewerbung signalisieren: Formulierungen & Muster

Bei vielen Jobs gehören regelmäßige Dienstreisen zum Arbeitsalltag dazu. Wer sich auf eine entsprechende Stelle bewirbt, sollte deshalb betonen, dass er zu solchen Reisen bereit ist. Aber wie kann man die eigene Reisebereitschaft in der Bewerbung formulieren? Wir haben Tipps und Formulierungsbeispiele für dich.

Inhaltsübersicht:

Für viele Jobs ist Reisebereitschaft bei der Bewerbung gefragt

Manche Arbeitnehmer/innen sitzen tagein, tagaus an ihrem Schreibtisch. Höchstens für interne Meetings müssen sie ihren Arbeitsplatz von Zeit zu Zeit verlassen. Andere Jobs gehen hingegen mit regelmäßigen Ortswechseln einher. So müssen Monteur/innen oder Handwerker/innen etwa die Häuser und Wohnungen der Kund/innen aufsuchen, Berater/innen reisen häufig zu Geschäftskund/innen und Außendienstmitarbeiter/innen verbringen den überwiegenden Teil ihrer Arbeitszeit auf Reisen.

Wer bei einem Unternehmen mit mehreren Niederlassungen arbeitet, muss in bestimmten Positionen oft regelmäßig zum Austausch mit anderswo arbeitenden Kolleg/innen den Arbeitsort wechseln. Auch das setzt Reisebereitschaft voraus.

Warum du in deiner Bewerbung betonen solltest, dass du reisebereit bist

Entsprechend häufig finden sich in Stellenausschreibungen Hinweise auf die Reisebereitschaft, die Bewerber/innen mitbringen sollten. Wird das so explizit erwähnt, kannst du davon ausgehen, dass regelmäßige Dienstreisen vorgesehen sind. In manchen Berufen wird die erforderliche Reisebereitschaft gar nicht erst in Stellenanzeigen genannt, weil sie eine grundlegende Voraussetzung für Arbeitnehmer/innen im jeweiligen Beruf ist.

In manchen Positionen sind Dienstreisen zu weit entfernten Orten in Deutschland oder auch im Ausland typisch. Es kann aber auch sein, dass eine gewisse Reisebereitschaft nur für weniger lange Fahrten in nahegelegene Städte erforderlich ist.

Egal, welche Reisen konkret vorgesehen sind: Setzt die oder der Arbeitgeber/in Reisebereitschaft voraus, solltest du in deiner Bewerbung betonen, dass du welche mitbringst. Häufige Dienstreisen können sehr anstrengend sein – und für neue Mitarbeiter/innen ohne vorherige Erfahrung damit durchaus ein Grund, den Job wieder an den Nagel zu hängen. Umso wichtiger ist es, zu zeigen, dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast und dass dadurch keine Probleme entstehen werden.

Reisebereitschaft in der Bewerbung erwähnen: Wie macht man es am besten?

Bei der Überlegung, wie du deine Reisebereitschaft in der Bewerbung darlegen kannst, kommt es darauf an, wie entscheidend dieser Faktor für die Besetzung der Stelle mutmaßlich ist. Wer nur hin und wieder eine kurze Fahrt unternehmen muss, verschlechtert seine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch wahrscheinlich nicht, wenn er in seiner Bewerbung nicht explizit auf seine Reisebereitschaft eingeht.

Je häufiger die Reisen aber mutmaßlich stattfinden werden, desto wichtiger ist es, dass du deine Reisebereitschaft erwähnst. Sonst glaubt die/der Arbeitgeber/in womöglich, dass du die Stellenanzeige nicht aufmerksam gelesen hast – oder dass du schlicht wenig reisefreudig bist. Damit kannst du deine Chancen auf eine Zusage verringern.

Die Reisebereitschaft im Anschreiben erklären

Der richtige Ort, um deine Reisebereitschaft in der Bewerbung zu erwähnen, ist das Bewerbungsschreiben. Im Anschreiben kannst du mit einem oder zwei Sätzen darauf eingehen, dass du örtlich flexibel bist. Wie immer gilt: Bloße Behauptungen à la „Ich bringe Reisebereitschaft mit“ sind nicht empfehlenswert, weil sie nicht überzeugend wirken.

Glaubhafter ist deine Reisebereitschaft, wenn du sie kurz begründest. Natürlich solltest du dabei nicht schreiben, dass du privat gerne ausgedehnte Reisen machst – das eine hat mit dem anderen schließlich nichts zu tun. Ein privater Urlaub ist wesentlich erholsamer als eine Geschäftsreise, außerdem liegt die Entscheidung dafür in deiner Hand. Das ist bei Dienstreisen anders. Einer entsprechenden Bitte deines/r Arbeitgebers/in musst du nachkommen, auch wenn es dir eigentlich nicht passt. Andernfalls drohen dir arbeitsrechtliche Konsequenzen.

Frühere Tätigkeiten als Beleg für die Reisebereitschaft

Praktisch ist es, wenn du auf frühere Jobs verweisen kannst, die mit Dienstreisen einhergegangen sind. Indem du auf diese zu sprechen kommst, machst du deutlich, dass du berufliche Reisen bereits gewöhnt bist und weißt, was dich erwartet. Wenn du nicht auf entsprechende Erfahrungen verweisen kannst, muss das kein Problem sein. Vor allem jüngeren Bewerber/innen unterstellen viele Arbeitgeber/innen eine gewisse Flexibilität. Sie sind meist (noch) ungebunden, haben keine Familie und sind oft weniger örtlich verwurzelt als ältere Arbeitnehmer/innen.

Ob ein/e potenzielle/r Arbeitgeber/in glaubt, dass du offen für Dienstreisen bist, hängt nicht nur von der Formulierung der Reisebereitschaft im Anschreiben ab. Auch deine privaten Umstände können diesbezüglich aufschlussreich sein. Wenn etwa aus dem Lebenslauf hervorgeht, dass ein/e Bewerber/in gerade in Elternzeit war, weiß der/die Arbeitgeber/in, dass es mindestens ein kleines Kind in der Familie gibt. Das deutet nicht auf eine erhöhte Reisebereitschaft hin. Dasselbe gilt, wenn ersichtlich ist, dass du Angehörige pflegst, sehr aktiv in einem örtlichen Verein bist oder Haustiere hast.

Reisebereitschaft in der Bewerbung: Muster und Formulierungsbeispiele

Wie könnte es klingen, wenn man seine Reisebereitschaft in der Bewerbung erklärt? Die folgenden Formulierungsbeispiele für das Anschreiben zeigen dir, wie du Arbeitgeber/innen erklären kannst, dass du mit häufigen Geschäftsreisen kein Problem hast.

  • „Sie wünschen sich Bewerber mit hoher Reisebereitschaft. Ich bin zu regelmäßigen geschäftlichen Reisen gerne bereit – und weiß aus meiner Tätigkeit als XY bei der Firma XY, was häufiges Reisen im Job bedeutet.“
  • „Ich entdecke gerne neue Orte und lerne neue Menschen kennen. Dienstreisen empfinde ich als bereichernd, da sie den Arbeitsalltag auflockern und für Abwechslung sorgen.“
  • „Ich bin beruflich wie privat gerne unterwegs. Die nötige Reisebereitschaft für den Job als XY bringe ich also mit.“
  • „Ein geregelter Arbeitsalltag hat seine Vorzüge – ebenso spannend finde ich es jedoch, wenn der berufliche Alltag durch regelmäßige Dienstreisen unterbrochen wird. Meine Reisebereitschaft habe ich auch in meinem letzten Job als XY bei der XY AG unter Beweis gestellt.“
  • „Als erfahrener Mitarbeiter im Außendienst weiß ich, was es bedeutet, regelmäßig von der Familie weg zu sein. Da Frau und Kinder aber auch einige Zeit ohne mich auskommen, bin ich zu Dienstreisen gerne bereit.“
  • „Sie wünschen sich von ihrem neuen Mitarbeiter Reisebereitschaft – dem stehe ich positiv gegenüber. Ich bin gerne unterwegs und passe mich den unterschiedlichsten Situationen immer rasch an.“