Schülerjobs sind beliebt bei Jugendlichen: Wer neben der Schule arbeitet, kann sich etwas hinzuverdienen. Oder die Ferien nutzen, um den Kontostand zu erhöhen. Hier erfährst du alles, was wichtig ist, wenn du auf der Suche nach einem Schülerjob bist: Welche Schülerjobs gibt es? Was ist dabei zu beachten? Und wie bewirbt man sich richtig?
Inhaltsübersicht:
Was ist ein Schülerjob – und warum kann er sich lohnen?
Für Schüler kann ein Nebenjob interessant sein: Sie dürfen zwar noch nicht in größerem Umfang arbeiten, können aber ein paar Stunden pro Woche einfache Tätigkeiten ausüben. Die Alternative ist ein Job in den Ferien, wo Jugendliche dann auch mehr arbeiten können.
Schülerjobs – egal, ob in Form einer Nebenbeschäftigung oder eines Ferienjobs – sind Tätigkeiten, die sich speziell an Jugendliche richten. Sie setzen meist keine Vorerfahrungen voraus. Die Aufgaben sind einfach und der zeitliche Umfang ist begrenzt. In der Regel handelt es sich um Hilfsarbeiten, etwa Zeitungen austragen, Regale einräumen oder Babysitten.
Für Jugendliche ist ein Schülerjob attraktiv, weil sie damit ihr Taschengeld aufbessern können. Obwohl das meist die primäre Motivation von Schülern für einen Nebenjob oder Ferienjob ist, kann die Nebentätigkeit auch andere Vorteile mit sich bringen. Jugendliche sammeln dadurch erste praktische Erfahrungen, was bei späteren Bewerbungen für Praktika, Ausbildungsplätze oder einen anderen Nebenjob hilfreich sein kann. Zugleich bekommen sie Einblicke ins Berufsleben, was in manchen Fällen die Berufswahl erleichtern kann.
Auch Soft Skills werden bei einem Schülerjob trainiert. Schülerinnen und Schüler lernen zum Beispiel, Eigeninitiative zu zeigen, diszipliniert zu sein oder im Team mit anderen zusammenzuarbeiten. Sie übernehmen bei einem Schülerjob Verantwortung für ihre Arbeit und können dadurch selbstbewusster werden.
Schülerjobs: Rechtliche Rahmenbedingungen
Grundsätzlich dürfen Jugendliche neben der Schule arbeiten – allerdings mit gewissen Grenzen, die sich durch das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) ergeben. Hieraus geht zum Beispiel hervor, ab welchem Alter eine Arbeitstätigkeit bei Schülern möglich ist. Schulpflichtige Kinder müssen mindestens 13 Jahre alt sein, bevor sie sich einen Schülerjob suchen dürfen. Das soll die Gesundheit und Entwicklung der Kinder schützen.
Dabei sind nicht alle Tätigkeiten ab 13 Jahren automatisch erlaubt. Sowohl die Art der zulässigen Tätigkeit als auch der zeitliche Umfang und die Arbeitszeiten hängen vom Alter ab.
Mit 13 Jahren dürfen Schülerinnen und Schüler einen leichten Aushilfsjob annehmen, zum Beispiel Nachhilfeunterricht geben oder mit Hunden Gassi gehen. Pro Tag dürfen sie maximal zwei Stunden arbeiten und die Beschäftigung muss zwischen 8 und 18 Uhr stattfinden. Damit ein Schülerjob in diesem Alter möglich ist, brauchen Kinder die Einwilligung der Eltern oder Erziehungsberechtigten.
Mit 15 Jahren dürfen Jugendliche in den Ferien bis zu acht Stunden am Tag arbeiten, und zwar an höchstens fünf Tagen in der Woche. Die Arbeitszeiten sind in diesem Alter auf den Zeitraum zwischen 6 und 20 Uhr begrenzt. Obwohl jetzt schon andere Schülerjobs möglich sind, dürfen Jugendliche nicht schwer heben oder gefährliche Aufgaben übernehmen. Die Arbeitsumgebung darf außerdem weder besonders heiß oder kalt noch nass oder laut sein.
Damit gilt: Unter 13 Jahren dürfen Kinder grundsätzlich nicht arbeiten, auch nicht mit der Zustimmung ihrer Eltern oder wenn sie selbst es ausdrücklich wollen. Es gibt jedoch Ausnahmen, zum Beispiel für die Teilnahme an Musikveranstaltungen und Theateraufführungen oder den Dreh von Filmen oder Fernsehserien. In diesem Fall bedarf es jedoch einer Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde, die der Arbeitgeber einholen muss. Leichte Hilfstätigkeiten innerhalb der Familie sind darüber hinaus möglich.
Welche Schülerjobs gibt es?
Schülerinnen und Schüler, die einen Nebenjob oder Ferienjob suchen, können aus verschiedenen Tätigkeiten wählen. Grundsätzlich eignen sich in erster Linie leichte Tätigkeiten, die keine oder nur wenig Vorerfahrung erfordern. Außerdem ist es wichtig, dass die Arbeitszeiten pro Tag und Woche begrenzt sind und weder zu früh am Tag beginnen noch zu spät enden.
Hier findest du eine Auswahl an typischen Schülerjobs:
- Zeitungen oder Werbung austragen
- Gassi gehen
- Babysitten
- Rasenmähen
- Nachbarschaftshilfe, zum Beispiel Einkäufe für ältere Menschen erledigen
- Nachhilfe geben
- Arbeit als Servicekraft in Cafés oder Restaurants
- Mitarbeit in Geschäften, zum Beispiel Supermärkten
- Mitarbeit in Kinos
- Einfache Hilfstätigkeiten im Büro
- Betreuer im Ferienlager
- Mitarbeit in Schwimmbädern oder Freizeitparks
- Teilnahme an Umfragen
- Produkttests
Was sich eignet, hängt von deinen Präferenzen ab, aber auch davon, wie alt du bist. Für ältere Jugendliche gibt es eine wesentlich größere Auswahl an möglichen Tätigkeiten. Noch besser ist es, wenn du in bestimmten Bereichen schon Kompetenzen hast, zum Beispiel nach einem Schülerpraktikum. In diesem Fall kannst du Zugang zu Schülerjobs bekommen, die sich ansonsten eher an ältere Bewerber richten würden.
Wie viel verdient man bei einem Schülerjob?
Eine wichtige Frage für Jugendliche: Wie viel verdient man bei einem Schülerjob? Das hängt natürlich vom Job ab – maßgeblich sind der Stundenlohn und die Zahl der Stunden, die du arbeitest.
Der gesetzliche Mindestlohn gilt leider nicht für Schüler, sondern nur für volljährige Arbeitnehmer. Das führt dazu, dass das Gehalt in vielen Schülerjobs unter dem Mindestlohn liegt. Wie hoch der Stundenlohn ist, kann sehr variabel sein. Meist kannst du das anhand der Stellenanzeige herausfinden.
Übliche Stundenlöhne in Schülerjobs liegen bei acht bis zwölf Euro, je nach Tätigkeit manchmal auch etwas weniger. Je einfacher die Tätigkeit, desto geringer ist üblicherweise der Lohn.
Vielleicht fragst du dich: Was ist der Unterschied zwischen Schülerjob und Minijob? Es muss keinen Unterschied geben – viele Schülerjobs sind Minijobs, also Tätigkeiten auf geringfügiger Basis. In diesem Fall darfst du im Schnitt maximal 556 Euro pro Monat verdienen. Diese Einkünfte bleiben in der Regel komplett steuer- und sozialversicherungsfrei, zumindest, wenn sich Schüler gegen Rentenversicherungsbeiträge entscheiden. Verdienst du mehr, können Steuern und Sozialversicherungsabgaben auf die Einkünfte anfallen.
Da die meisten Schülerjobs die Minijob-Grenze nicht überschreiten, brauchst du in der Regel auch keine Lohnsteuerkarte. Im Zweifel ist es sinnvoll, dich beim Arbeitgeber danach zu erkundigen, was für deine Anmeldung benötigt wird.
Wie finde ich einen Schülerjob? Tipps zum Vorgehen
Für Jugendliche, die nebenher Geld verdienen wollen, stellt sich die praktische Frage: Wie und wo finde ich einen Schülerjob? Fündig werden kannst du auf vielen Wegen. Ein Ansatz besteht darin, auf Online-Jobbörsen nach etwas Passendem in den Ferien oder während der Schulzeit zu suchen. Es gibt einerseits übergeordnete, allgemeine Portale, andererseits kannst du auch spezielle Jobseiten für Schüler nutzen. Auf allgemeinen Jobbörsen ist es sinnvoll, entsprechende Filter zu nutzen. Ansonsten kommen die meisten Jobs, die dir angezeigt werden, für dich als Schüler wahrscheinlich nicht infrage.
Ein weiterer Weg ist die Jobsuche über kostenlose Wochenzeitungen. Hier sind oft einfache Hilfstätigkeiten inseriert. Passende Stellen kannst du auch über Anzeigen in der Lokalzeitung oder Aushänge in Supermärkten finden. Schaue dich bei Portalen wie Kleinanzeigen um oder gib dort selbst ein Stellengesuch auf. In diesem Fall solltest du möglichst genau beschreiben, wonach du suchst und was du bieten kannst.
Du hast außerdem die Möglichkeit, direkt in Firmen, Geschäften oder Restaurants nachzufragen, ob dort Unterstützung benötigt wird. Bring in diesem Fall am besten deinen Lebenslauf mit. Du kannst ihn aushändigen, damit sich die Verantwortlichen in Ruhe mit dir befassen können. Alternativ kannst du auch anrufen oder eine E-Mail schreiben.
Vielversprechend ist darüber hinaus, das eigene Netzwerk zu nutzen. Über Angehörige, Freunde oder Bekannte findest du womöglich Schülerjobs, die gar nicht als solche ausgeschrieben sind. Ein befreundeter Arbeitgeber kann dann etwa kurzfristig Unterstützung brauchen – und tut gleichzeitig dir oder deinen Eltern einen Gefallen. Über diese Variante kannst du an Jobs kommen, die ohne Kontakte nicht möglich wären.
Schülerjob finden: So überzeugst du mit deiner Bewerbung
Wenn du ein passendes Jobangebot für Schüler gefunden hast, kann es womöglich schon bald losgehen mit dem Schülerjob. Vorher musst du aber noch mit deiner Bewerbung überzeugen. Im Vergleich zu Bewerbungen für einen „richtigen“ Job sind die Anforderungen von Arbeitgebern meist vergleichsweise gering: Gefragt sind zuverlässige, fleißige Mitarbeiter. Vorerfahrungen oder besondere Qualifikationen sind hingegen in aller Regel verzichtbar. Kein Arbeitgeber erwartet sie bei Jugendlichen. Es geht also darum, mit deinen persönlichen Stärken zu punkten und einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
Anschreiben und Lebenslauf reichen bei einer Bewerbung für einen Schülerjob meist völlig aus. Manchmal ist auch nur ein kurzer Lebenslauf gefragt – frage im Zweifel einfach nach. Dein Lebenslauf als Schüler fällt sicherlich eher kompakt aus, was ganz normal ist. Wichtig ist, dass du ihn im üblichen tabellarischen Schema erstellst. Erwähne ruhig deine Soft Skills in einer eigenen Rubrik – sie sind es, die meist den Unterschied machen. Ein Foto ist kein Muss, ein hochwertiges Bild kann deine Chancen aber verbessern.
Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle, welches deine Stärken sind. Es kann hilfreich sein, eine Liste von positiven Attributen durchzulesen – wahrscheinlich findest du dich sofort in der einen oder anderen Eigenschaft wieder. Auch deine Hobbys und Lieblingsfächer sind aufschlussreich. Wenn du Fußball im Verein spielst, bist du wahrscheinlich teamfähig. Spielst du gern Schach, liegt dir logisches Denken. Magst du Mathe, gehören Analysefähigkeiten zu deinen positiven Merkmalen.
Das Anschreiben bei der Bewerbung für einen Schülerjob
Wenn ein Anschreiben gefragt ist, solltest du hier kurz und knapp darlegen, wer du bist und warum du dich für den Schülerjob interessierst. Wichtig ist ein spannender Text, der sich von Standardschreiben abhebt. Lege dar, was dich auszeichnet und was du zu bieten hast. Eine aktive Sprache mit kurzen Sätzen macht das Anschreiben leicht zu lesen. Achte darauf, dass keine Fehler enthalten sind, und sprich den zuständigen Mitarbeiter nach Möglichkeit persönlich an, statt „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu schreiben.
Entscheidend ist, dass du beim Anschreiben etwas von deiner Persönlichkeit durchscheinen lässt. Das kannst du zum Beispiel tun, wenn du deine Motivation für die Stelle begründest. Vielleicht erklärst du anderen gern etwas und bist geduldig, weshalb du Nachhilfe geben möchtest. Oder du liebst Filme und möchtest daher als Aushilfe im Kino arbeiten.
Einen guten Eindruck im Vorstellungsgespräch machen
Eine gute Bewerbung sorgt für einen guten ersten Eindruck. Im Bewerbungsgespräch gilt es, diesen positiven Eindruck zu stärken. Das tust du, indem du pünktlich und gepflegt erscheinst, dich vorab über den Job und das Unternehmen informiert hast und im Gespräch höflich bist.
Es lohnt sich, sich vorher mit typischen Fragen auseinanderzusetzen, zum Beispiel: Warum willst du den Job? Wo liegen deine Stärken? Wann könntest du arbeiten? Vielleicht hast du deinerseits Fragen – notiere sie dir ruhig vorher. Wenn du eigene Fragen stellst, zeigt das Interesse und wirkt engagiert.
Es ist ganz normal, im Bewerbungsgespräch nervös zu sein. Eine bewusst langsame Atmung kann dir helfen, etwas ruhiger zu werden. Wenn du rechtzeitig von zu Hause losgehst, hast du keinen Stress bei der Anfahrt. Und wenn du dich im Vorfeld mit möglichen Fragen auseinandergesetzt hast, musst du dir keine Sorgen machen, dass man dich auf dem falschen Fuß erwischen könnte.
Es kann auch helfen, sich zu vergegenwärtigen, dass Unternehmen bei Schülerjobs nicht den perfekten Kandidaten suchen, sondern jemanden, der ausreichend engagiert und verlässlich ist. Wenn du freundlich, motiviert und lernbereit auftrittst, ist das oft schon die halbe Miete.
Schülerjob: Die richtige Balance zwischen Job und Schule
Ein Schülerjob kann lohnenswert sein: Nicht nur, dass Schüler dabei Geld verdienen. Sie erhalten auch Einblicke ins Berufsleben und können erste Erfahrungen sammeln. Dabei ist allerdings zu beachten, dass der Schülerjob nicht zu übermäßigem Stress im Alltag führen darf und die Schule nicht vernachlässigt werden sollte. Damit du beides unter einen Hut bekommst, sind gute Planung und Organisation gefragt.
Die Arbeitszeiten sollten so geplant sein, dass sie sich gut in deinen Alltag einfügen. Sie sollten weder mit deinen Unterrichtszeiten korrelieren noch dich von deinen Hausaufgaben abhalten. Es kann sinnvoll sein, direkt nach der Schule zur Arbeit zu gehen, wenn das zeitlich und logistisch passt. So sparst du Wege, die ansonsten unnötig Zeit kosten würden.
Wichtig ist außerdem, wie du deine freie Zeit nutzt. Mit einer To-do-Liste oder einem Hausaufgabenheft behältst du alle wichtigen Aufgaben im Blick. Zugleich brauchst du auch noch genügend Zeit für Erholung, Spaß und Entspannung. Wenn diese Zeiten zu kurz kommen, sorgt das früher oder später für Stress und manchmal auch für gesundheitliche Probleme.
Damit dein Wohlbefinden ebenso wenig unter dem Schülerjob leidet wie deine Noten, kann es nötig sein, Nein zu sagen, wenn du gefragt wirst, ob du noch mehr arbeiten kannst. Das ist wichtig, um dich nicht zu überlasten.
Manchmal ist die Motivation für einen Schülerjob anfangs groß, lässt dann aber rapide nach. Das ist ganz normal, aber es kann dazu führen, dass sich die Arbeit nach einer Belastung anfühlt. Dann kann es hilfreich sein, sich zu vergegenwärtigen, warum du dir einen Schülerjob gesucht hast – zum Beispiel, um im Alltag mehr Geld zur Verfügung zu haben oder weil du für eine bestimmte Ausgabe sparst.
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